Das Wichtigste in Kürze:
Gestern haben wir uns mit persönlichen Zielen auseinandergesetzt. Mit etwas Glück hast du bereits eine grobe Vorstellung von dem, was du erreichen willst – und damit schon deutlich mehr als der Großteil jener Menschen, die bequem aber ziellos auf Autopilot durchs Leben gehen.
Wer Ziele hat, muss Wege finden, diese Ziele zu erreichen. Dies gilt für das Abitur wie für alle Ziele im Leben. Nur: Als Einzelkämpfer ist dies schwierig. Sehr schwierig. Unnötig schwierig! Der amerikanische Unternehmer Keith Ferrazzi beschreibt in seinem Bestseller „Iss niemals allein“, wie entscheidend Teamwork für den Erfolg ist. Die Fähigkeit zu Netzwerken und in Teams zu arbeiten ist eine der wichtigsten Fähigkeiten überhaupt! Sie wird jedoch in Schulen kaum vermittelt. Im Gegenteil: In sogenannten „Gruppenarbeiten“ arbeiten meist nur die Schüler, die eh immer arbeiten und die anderen ruhen sich darauf aus. So etwas ist weder richtige Teamarbeit, noch fördert es den Teamgedanken.
Wenn du die richtigen Menschen findest, wirken sie für dich als Weltenöffner, die dir Möglichkeiten geben, die du alleine nie fändest. Mit den richtigen Vertrauten an deiner Seite kannst du deine eigenen Grenzen überschreiten. Deshalb suchen wir uns mit der folgenden Aktion Menschen, die dich inspirieren, antreiben und in schwierigen Zeiten mitziehen. Los geht’s!
Nimm dir an einem ruhigen Ort ein paar Minuten Zeit und denke an Menschen, die dich positiv beeinflussen. Beginne in deiner direkten Umgebung und erweitere den Kreis immer weiter. Notiere zu jeder der vier folgenden Gruppen jene Personen in die Tabelle, die dir besonders in den Sinn kommen:
Welche Freunde und Mitschüler kannst du dir als Lern- und Arbeitspartner vorstellen? Gibt es jemanden mit besonderen Fähigkeiten, der dich unterstützen kann? Oder Freunde, die dich besonders motivieren?
Hast du Bekannte, die dir Unterstützung bieten könnten? Es müssen ja nicht unbedingt Freunde sein. Auch Menschen aus dem erweiterten Bekanntenkreis können positive Einflüsse auf dich haben, dir Energie oder Inspiration bieten. Fällt dir jemand ein?
Mentoren sind Menschen, die die von dir angestrebten Ziele bereits erreicht haben und über viel Erfahrung verfügen. Und sie sind bereit, diese zu teilen. Gibt es für deinen Weg zum Abitur Menschen, auf die das zutrifft und die dir wertvolles Insider-Wissen geben können? Auch Lehrer können Mentoren sein.
Vorbilder sind Menschen, die Großes erreicht und Hindernisse überwunden haben. Dies muss weder direkt etwas mit Schule zu tun haben, noch musst du sie persönlich kennen. Allein durch ihr Leben können sie uns inspirieren und antreiben.
Hast du für jede Gruppe mindestens eine Person gefunden? Super! Falls nicht, ist dies aber kein Hindernis. Denke in den kommenden Tagen immer mal wieder über diese Frage nach. Meistens kommen die besten Ideen spontan!
Du ahnst sicherlich, was du nun mit dieser Liste anstellen wirst. Diese Menschen bilden deine Verstärkung, falls deine eigene Motivation einmal zur Neige gehen sollte. Und glaube mir, diese Momente kommen so sicher wie die Noten in der Schule. Hier helfen Freunde, Mentoren und Idole und stärken dir den Rücken, wenn du einmal niedergeschlagen bist.
So etwas wie einen selbstgemachten Erfolgsmenschen gibt es nicht. Wir alle sind das Produkt tausender Anderer. Jeder, der uns jemals eine großzügige Tat, ein Wort der Ermutigung zukommen ließ, ist Teil unseres Charakters, unserer Gedanken und unseres Erfolges geworden
- George Burton Adams
Die beste Liste ist nutzlos, wenn sie nur herumliegt. Schreibe deshalb jetzt sofort den ersten Freund auf deiner Liste an und bitte ihn um ein regelmäßiges Treffen zum Lernen (z.B. jeden Mittwochnachmittag). Eine solche Routine stärkt die Gewohnheiten und sorgt für regelmäßiges Lernen.
Wähle außerdem jeweils einen Bekannten und einen Mentor, den du in den nächsten sieben Tagen persönlich ansprichst und nach Hinweisen für deinen Weg zum Abitur fragst. Die Erfahrung zeigt, dass viele Menschen gerne helfen und den einen oder anderen Tipp für deine individuelle Situation anbieten können.
Zuletzt suche nach Biografien deiner Vorbilder, damit du sie in deiner Freizeit lesen kannst. Kaum etwas inspiriert stärker als der Blick auf Menschen, die trotz unüberwindbarer Hindernisse große Erfolge erkämpft haben.
Lass uns zum Abschluss noch eine weitere Methode ausprobieren, die auf den gestrigen Übungen aufbaut. Von den negativen Folgen von Zukunftsangst hatte ich dir ja schon berichtet. Wir machen uns viel zu oft Sorgen über das, was schief gehen könnte. Dies wird in der Schule deshalb zum Problem, weil Angst ein natürlicher Feind des Lernens ist! Zu meiner Schulzeit war ich ein trauriger Meister darin, mir vorzustellen, auf wie viele verschiedene Arten ich bei einem Vortrag scheitern kann. Und ich war wirklich kreativ! Üble Zwischenrufe, schreiende Lehrer, Blackout, Alien-Invasion. Einige dieser Befürchtungen sind dann wirklich eingetreten – und ich denke heute, dass viele dieser Ängste sich einfach nur selbst erfüllt haben.
Eine beliebte Methode, um Ängsten und Unsicherheiten zu begegnen ist POSITIVE VISUALISIERUNG. Und es ist denkbar einfach: Schließe deine Augen und stelle dir deine Zukunft möglichst detailliert positiv vor. Visualisiere z.B. bei Angst vor einem Referat, wie du erfolgreich vor der Klasse stehst, alle interessiert zuhören und du Applaus bekommst. Je detaillierter, positiver und realistischer deine Vorstellung ist, umso effektiver wirkt sie.
„Na super,“ denkst du dir jetzt vielleicht, „jetzt soll ich mir einfach vorstellen, ich hätte gute Noten und alles wird gut?“. Ja und nein. Du hast doch sicherlich schon einmal von selbsterfüllenden Prophezeiungen gehört, oder? Bekanntes Beispiel hierfür ist Arnold Schwarzenegger, der seine riesigen Erfolge auf positive Visualisierung zurückführt. Schon als Jugendlicher hat er auf Visualisierungen von sich als erfolgreichem Bodybuilder, Schauspieler und letztendlich Politiker gesetzt. Beachte aber, dass die Energie, die aus dieser Visualisierung erwächst, auch genutzt werden muss! Reines Träumen ist nutzlos. Nutze stattdessen den Schwung, den dir die Gefühle aus dieser positiven Vorstellung geben, um für die Schule zu arbeiten!
Setze dich an einem ruhigen Ort bequem auf einen Stuhl. Stelle den Timer deines Handys (natürlich immer noch im Flugmodus) auf 5 Minuten und schließe die Augen Stelle dir nun vor, wie du das vor dir liegende Schuljahr abschließt. Sei dabei optimistisch und so detailliert in der Beobachtung wie möglich.
Stelle dir vor, wie du dich fühlst, wenn du dein Zeugnis in der Hand hältst, wie du vor Stolz etwas größer wirst, wenn der Lehrer dich für deine guten Leistungen lobt. Und beobachte die positiven Gefühle und die Energie, die dies in dir auslöst. Gehe diese Situation nun Schritt für Schritt in Gedanken durch. Natürlich kannst du jedes Ziel visualisieren. Erweitere etwa die Perspektive auf deine Abiturfeier oder konzentriere dich auf die kommende Prüfung. Nachdem du deine Augen öffnest, beginne sofort mit der Arbeit und beobachte, wie die positiven Gefühle dich antreiben.
Die Methode der VISUALISIERUNG ist auch gut dazu geeignet, Ängste (z.B. vor Referaten oder mündlichen Prüfungen) zu bekämpfen. Je öfter du dich in dieser positiven Denkweise trainierst, umso kleiner wird die Angst und umso größer deine Selbstsicherheit.
Das war’s auch schon für heute. Du hast für dich ein erstes Team aufgestellt, das dich auf dem Weg zum Abitur unterstützt und mit Positiver Visualisierung ein Werkzeug zur Selbstmotivation gefunden.
Morgen schauen wir uns dann deinen Schreibtisch an und finden Methoden, ihn zum für dich perfekten Arbeitsplatz zu machen.
Dir noch einen schönen Tag und bis morgen!
Der Optimist, dessen Erwartungen sich nicht erfüllen, hat allemal ein sinnvolleres Leben geführt, als der Pessimist, der sich bestätigt fühlt.
- Richard David Precht